Interview mit Balázs Mesterházy
Pfarrer Balázs Mesterházy - seit kurzem auch Superintendent des Soproner Kirchenkreises - ist seit vielen Jahren der Spiritus rector und Mitorganisator des evangelischen Jugendtreffens "Szélrózsa" (Windrose), das jedes zweite Jahr im Juli an wechselnden Orten in Ungarn stattfindet. In einem Interview befragen wir ihn persönlich zum Jugendtreffen, das in diesem im Matra-Gebirge stattfindet.
Lieber Balázs, gleich die schwierigste Frage: Wie kann man Szélrózsa in wenigen Sätzen beschreiben?
- Szélrózsa ist ein fünftägiges christliches Treffen, das von der EvangelischLutherischen Kirche in Ungarn jedes zweite Jahr im Juli organisiert wird. Es ist ein Festival mit gleichzeitig stattfindenden parallelen Angeboten wie Gottesdiensten, Gesprächsforen, Podiumsdiskussionen, Konzerten, Sportveranstaltungen, ökologischen Veranstaltungen u.a. um die Öffnung unserer Kirche zur Welt zu unterstützen.
Du bist der "Szélrózsa atya" - also etwa "Vater Windrose" - Was ist deine Rolle bei Szélrózsa?
- Ich bin der Leiter der Organisationsteams und arbeite sehr eng mit der Koordinatorin zusammen, die für den operativen Teil zuständig ist. Meine Aufgabe ist eher die Entwicklung von Visionen für das Treffen. Wir haben eine Gruppe der "Zehn" als Entscheidungskomitee und 52 Leiter von Ehrenamtlichen-Gruppen, die jeweils für besondere Aufgaben zuständig sind, z.B. Logistik, Registrierung, Musik, Vorträge, Theater, Kindergarten usw...
Welches ist die Zielgruppe des Treffens? Wer darf kommen?
- Die Hauptzielgruppe sind die 15-30-Jährigen, aber selbstverständlich sind auch Jüngere und Ältere willkommen. Unsere Evangelisch-Lutherische Kirche ist eine Gemeinschaft von nur etwa 200.000 Mitgliedern, deshalb können wir keine besonderen Großveranstaltungen für besondere Alters- und Interessengruppen anbieten - und deshalb möchten wir Szélrózsa so inklusiv wie nur möglich gestalten (etwa wie der Evangelische Kirchentag in Deutschland, nur deutlich kleiner). Aber wir machen schon deutlich, dass Herangehensweise und Format vor allem auf die Jugend ausgerichtet sind.
Können auch Menschen aus dem Ausland teilnehmen? Wie können sie sich anmelden?
- Ja, sie nehmen auch schon regelmäßig teil und wir freuen uns besonders darüber, obwohl sie hauptsächlich über bereits bestehende Kirchen- und Gemeindekontakte oder andere Institutionen angesprochen und eingeladen werden. In diesem Jahr gab es ja noch ein anderes internationales Treffen, die Christlichen Begegnungstage (Salz der Erde) in Budapest, Anfang Juli, das viele Menschen aus dem Ausland ansprach. Die Registrierung für Szélrózsa kann aber auch über unsere Internetseite erfolgen, die allerdings nur auf Ungarisch vorhanden ist: szelrozsatalalkozo.hu
Was magst du am meisten an Szélrózsa?
- Die Buntheit, Offenheit und Wahlfreiheit. Ich mag es sehr, wie wir unsere Kirche in fünf Tagen darstellen und vorstellen können - das ist vielleicht nicht das reale Bild unseres kirchlichen Alltagslebens, aber es heißt doch, dass das Potential vorhanden ist, das Evangelium auf ganz unterschiedliche Weise zu verbreiten. Das ist es, was ich besonders an Szélrózsa liebe: daß es uns zeigt, welches Pontential wir haben. Vielen Dank für das Gespräch!
- das Interview führte Michael Heinrichs